Rettung Tobi

Tobi wurde als eines von unzähligen Bullenkälbern in einem Bio-Milchbetrieb geboren. Er wuchs an einer Kette in Anbindehaltung auf. Als Kalb band man ihn hier wegen seiner krummen Beine in einem fensterlosen Stall in der hintersten Ecke fest. 18 Monate lang sollte er hier leben ohne genügend Wasser zu bekommen, ohne jemals einen Schritt gehen zu können und ohne jemals das Tageslicht gesehen zu haben, um dann grausam im Schlachthaus getötet zu werden. Und das alles bloß um dann auf einem Teller zu landen. Zu alledem bekam er täglich die Mistgabel zu spüren. Er wurde so gehasst, dass sie ihn mit der Mistgabel angriffen, obwohl er nichts getan hatte und sich auch nicht wehren konnte.

15 Monate lebte er in diesem Loch ohne, dass jemals eines seiner Grundbedürfnisse erfüllt wurde. Ihm wurde alles verwehrt, denn er wurde nicht als Lebewesen wahrgenommen. Er war nur ein „Abfallprodukt“, damit seine Mutter weiterhin Milch geben würde. Und weil der Viehhändler ihn als Kalb nicht mitnahm, war er auch noch zur ungewollten Last geworden. Genau das hat er tagtäglich zu spüren bekommen.

15 Monate lang musste er diese Hölle ertragen bis wir ihn befreien konnten. Er bekam seinen Namen und wurde zum ersten Mal in seinem Leben von dem Riemen befreit, der ihn die ganze Zeit festhielt. In diesem Moment rannte er – noch sehr wackelig auf den Beinen – den Stall hinaus, direkt auf den Transporter in die Freiheit.

Tobi konnte sein fremdbestimmtes Schicksal ändern, dank vielen tollen Menschen, die dazu beigetragen haben, diese Rettung möglich zu machen. Für ihn hat sich sein ganzes Leben geändert. Jetzt kann er tatsächlich leben.