Forscher und Wissenschaftler warnen schon seit vielen Jahren vor dem Klimawandel und den negativen Folgen der Erderwärmung. Und spätestens seitdem Greta Thunberg die “Fridays for Future“-Bewegung ins Leben gerufen hat, ist die Notwendigkeit des Klimaschutzes in den Köpfen der Gesellschaft angekommen. Wir wissen, dass sich etwas ändern muss, um die Emissionen der schädlichen Treibhausgase zu reduzieren und unseren Planeten vor dem Schlimmsten zu bewahren.

Und wir alle können etwas dafür tun.

Ursachen für die CO2-Emissionen gibt es viele, doch eine hat einen besonders großen Einfluss auf unser Klima. Die Fleisch- und Milchindustrie bedroht unser Weltklima wie kaum eine andere Branche. Schon heute verursachen die fünf größten globalen Fleisch- und Milchproduzenten mehr Treibhausgase als Exxon, einer der größten Ölproduzenten der Welt [1]. Und auch ein weiterer Vergleich macht die Ausmaße der CO2-Emissionen sichtbar. So haben die zwanzig größten Fleisch- und Milchkonzerne einen größeren jährlichen Treibhausgas-Ausstoß als Deutschland, welches zu den größten Industrienationen der Welt zählt [2].

Verschuldet werden diese hohen Treibhausgas-Emissionen unter anderem durch die hohe Anzahl von Rindern, welche Methan in großen Mengen freisetzen; ein Gas, das einen um ein Vielfaches höheren Effekt auf das Klima hat als CO2. Aber auch die riesigen Landflächen, die vor allem für den Anbau von Futtermitteln dienen, treiben die Emissionen der Branche in die Höhe. Zudem ließen sich diese Flächen für den Anbau von Getreide nutzen und würden so der direkten Ernährung der Menschen zugute kommen. Eine Studie der Oxford University zeigt einen deutlichen Missstand auf: Während die Nutztierhaltung zwar knapp 83% der globalen landwirtschaftlichen Fläche belegt, liefert sie der Weltbevölkerung jedoch lediglich 37% unserer Proteine und gerade einmal 18% unserer Kalorien [3]. Das ist eine enorme Verschwendung. Mit einem Wandel hin zu einer pflanzenbasierten Ernährung könnten so etwa 3 Milliarden Hektar landwirtschaftlicher Fläche reduziert werden [4]. Dies entspricht einer Fläche der USA, EU, China und Australien zusammen und würde daher massiv etwas für unseren Planeten verändern.

Trotz des voranschreitenden Klimabewusstseins und der der stetig wachsenden Anzahl an Menschen, die sich bewusst für eine vegane Ernährung entscheiden, wird ein steigender Trend in der Fleisch- und Milchproduktion erwartet. Experten zufolge wird die Fleisch- und Milchindustrie im Jahre 2050 für mehr als 80% der globalen Treibhausgase verantwortlich sein [5]. Ein Anteil, der uns schockt und der vermieden werden kann.

Denn heute gestaltet sich der Verzicht auf Fleisch- und Milchprodukte so einfach wie noch nie. Durch die vielzähligen pflanzlichen Alternativen bietet sich uns eine große Auswahl an. Und diese Alternativen schützen nicht nur wertvolle Tierleben, sondern sind auch in ihrer Umweltbilanz die bessere Wahl. Veggie-Burger, Hafermilch und Co. verursachen wesentlich geringere Mengen an CO2 und benötigen für ihre Herstellung sowohl weniger Landfläche als auch Wasser. Während etwa 200ml Kuhmilch 0,7kg Kohlenstoffdioxid produzieren, verursacht die gleiche Menge Mandelmilch lediglich unter 0,2kg des schädlichen Gases [6]. Und bereits ein halbes Pfund Rindfleischburger entspricht 200 Stunden einer brennenden 60 Watt-Birne oder einer 42 Meilen-Fahrt mit einem Toyota Prius [7]. Die Studie der Oxford University bringt die umweltbezogenen Vorteile der veganen Lebensweise auf den Punkt: Durch eine pflanzenbasierte Ernährung können – je nach Land – bis zu 73% der Emissionen eingespart und somit vermieden werden [8].

Diese Zahlen sprechen für sich. Das größte Problem des Klimawandels können wir selbst verändern. Denn mehrmals täglich können wir bewusst eine Entscheidung treffen, die die weitreichendsten Wirkungen erzielt. Nie war es so einfach etwas zu ändern. Wenn wir tatsächlich unseren Planeten retten möchten, können wir gezielt mit dem beginnen, was auf unseren Tellern und in unseren Mägen landet. Mehrmals täglich können wir selbst entscheiden, ob wir etwas für unseren Planeten und alle Lebewesen tun möchten. Diese Entscheidung liegt allein in unseren Händen.

Es gibt viele Gründe, die für den Verzicht auf Fleisch- und Milchprodukte sprechen. Ob aus Empathie mit den vielen Lebewesen, die für unseren Genuss leiden müssen oder aus Klima- und Umweltbewusstsein.

Mache einen Unterschied für unseren Planeten und alle Lebewesen, werde vegan!

[1] Heinrich-Böll-Stiftung/ Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland/ Le Monde Diplomatique (2018) (Hg.): Fleischatlas 2018. Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel. S.10

[2] Heinrich-Böll-Stiftung/ Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland/ Le Monde Diplomatique (2018) (Hg.): Fleischatlas 2018. Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel. S.11

[3] J. Poore/ T. Nemecek (2018): “Reducing Food’s Environmental Impacts Through Producers and Consumers“. In: Science, Vol. 360 (Juni 2018), S.987-992

[4] J. Poore/ T. Nemecek (2018): “Reducing Food’s Environmental Impacts Through Producers and Consumers“. In: Science, Vol. 360 (Juni 2018), S.987-992

[5] Heinrich-Böll-Stiftung/ Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland/ Le Monde Diplomatique (2018) (Hg.): Fleischatlas 2018. Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel. S.11

[6] Quarks und Co. (@quarks.de): Milch im Vergleich. So sieht die Umweltbilanz von einem Glas Milch aus. [1.Juni 2019]

[7] “Before the Flood“. USA 2016 (96 Min.). Regie: Fisher Stevens.

[8] J. Poore/ T. Nemecek (2018): “Reducing Food’s Environmental Impacts Through Producers and Consumers“. In: Science, Vol. 360 (Juni 2018), S.987-992